Zusammen mit der dunkelblauen Schwertlilie bildet das Gelb des Färberwaid ein zauberhaftes Farbenspiel am Kaiserstuhl. Jetzt beginnen die Böschungen langsam im Gelb zu entflammen und den ersten Spargel gibt es zu verkosten (9.04.21)
Der Kaiserstuhl wird langsam gelb

Die Blausterne (Scilla bifoliata)...

strecken im Härdtle-Wald zwischen Ihringen und Gündlingen ihre Blütentrauben unter dem Laubstreu des Vorjahres hindurch.
Blaustern

und von ihm gibt es einen Albino. Entdeckt im Härdtlewald.
Küchenschelle am Badberg

Seit zwei Wochen blüht die Küchenschelle am Badberg sehr zaghaft.
Traubenhyazinthe (Muscari)

Sie hat eine (eiförmige) Zwiebel als Überdauerungsorgan und Vorratsspeicher, so dass sie schon im zeitigen Frühjahr die kleinen zu einer Traube zusammengefassten, zart nach Pfirsich duftenden Blüten den Insekten zur Bestäubung entgegen strecken kann. Als Gartengewächs kam sie wohl im 15./16. Jahrhundert aus der Türkei in die Gärten und ist dann aus diesen 'geflohen' und gedeiht hier am Kaiserstuhl an den Rebhängen oder zwischen den Rebzeilen (siehe Titelbild). Sie ist dort wohl nicht ungern gesehen, denn ihre Zwiebeln werden von den Wühlmäusen verschmäht. In Süddeutschland nennt man sie Bauernbübchen, in Mitteldeutschland Bergmännchen, am Kaiserstuhl wird sie Wolfetriebele gerufen. Es ist nicht ganz einsichtig. Man sagt hier, aus ihrem Blütensaft hätte man früher Tinte gemacht. Sie steht auf der roten Liste - also nicht pflücken.

Die Zeit für Allergien beginnt

Die Haselnuss beginnt zu blühen. Ihre männlichen Blüten, die als lange Würstchen am Strauch hängen, verstäuben im Wind ihre Pollen, die in manchen Nasen einen heftigen Juck - und Niesreiz verursachen. Der Zufall treibt diese Pollen mit dem Wind zu den weiblichen Blüten, die an anderen Stellen des Strauches sitzen und zunächst unscheinbar wie eine kleine Knospe aussehen. Bei genauem Hinschauen sieht man aber die rötlichen Narben die sich aus dieser "Knospenspitze" hervorrecken. Ihre Bestäubung führt dann zur Bildung der Haselnüsse.
das ist die weibliche Blüte des Haselnussstrauches mit rötlichen Narben. Man muss schon genauer hinschauen um sie zu entdecken.

Es macht richtig Lust...

... jetzt bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen durch die Reben zu wandern und dort nach den ersten Frühlingsboten zu suchen. Und garantiert werden Sie mehr als die hier dargestellten Frühlingsblüher finden. Fangen wir an mit einem hellen Blau-Weiß in Rasenform. Es ist der persische Ehrenpreis. Er stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde im Botanischen Garten Karlsruhe präsentiert. Von dort ist er wohl über Hausgärten ausgewildert und nun auf kalkhaltigem Lössboden im Kaiserstuhl vergesellschaftet mit der Vogelmiere. Sein Name geht wohl auf das mittelalterliche vera unica medicina zurück.
Wenn man jetzt den Blick ...

... auf die Farbe Weiß konzentriert, dann wird man sie nicht leicht finden. Ihr unscheinbar weißes Blütchen erinnert an einen Stern (stella). Ihr langer, dünner und zäher Ausläufer ähnelt einem Hühnerdarm,was ihr im alemannischen Volksmund den Namen Hienerdarm verliehen hat. Mit 20.000 Samen pro Jahr liefert die Vogelmiere (Stellaria) rasch einen Bodendecker, der im Lössgebiet auf lockerem Boden zwischen den Reben Schutz vor Austrocknung in heißen Sommern und Kälteschutz im Winter verleiht. Aus ihr wurde im Mittelalter ein Süppchen gegen den Teufel gekocht.
Wenn Sie jetzt glauben...

... es gäbe nichts wirklich Kleines und Neues zu entdecken, schauen Sie doch mal in die Rebzeilen und suchen Sie nach nach diesem kleinen Pflänzchen. Es ist im Augenblick kaum 5 Zentimeter groß und hat schon grüne Früchte und hübsche weiße sternförmige Blütchen. Aber verwechseln sie es nicht mit der Vogelmiere. Es ist das Frühlings - Hungerblümchen (Erodia cicutarium). Achten Sie auf die Blattrosette am Boden!
und dann ist da noch ....

ab März bis in den Oktober hinein mit purpurrotem Blütenkleid die rote Taubnessel (Lamium purpureum), eine sehr wichtige Nahrungsquelle für die zeitlich früher und bei niedrigerer Temperatur als Bienen fliegenden Hummelköniginnen.